Umsetzung II: Das Erreichte - ein Resümee

Zahlenmäßige Betrachtung:

 

  • Acht Teichwannen mit 1000l Volumen und 16 Rundbecken mit 150l Volumen wurden eingesetzt,  dabei ungefähr 28t Steine verbaut und ungefähr 20t Erde bewegt.
  • Die Arbeitsleistung für die eigentliche Umsetzung liegt bei ungefähr 800 Stunden Arbeit, verteilt auf mehr als 50 Personen und einen Zeitraum von vier Monaten (Oktober 2019 bis und mit Januar 2020) und 12 offiziellen Arbeitstagen (mit Freiwilligen und Schulklassen und dem ANM), weiteren 7 Tagen für den Transport der Steine in die Nähe der Grundstücke und weiteren 6 Tagen für Vor- und Nacharbeiten.
  • Für die beiden zu renovierenden Teiche sind weitere drei Teichwannen á 1000l vorgesehen, beim größeren Teich zwei und beim kleineren Teich eine; wir überlegen aber aktuell, den größeren Teich wieder als Folienteich herzustellen.
  • Die Kosten belaufen sich auf grob 6000 Euro: Materialkosten (vorwiegend für die Teichbecken) und Arbeitskosten (Trockenmauerbau durch den ANM und Leistungen Landwirte Weil für den Steintransport).

 

Ergebnisse:

 

  • Auf allen acht Grundstücken wurden zwei Temporärgewässer und ein Aufenthaltsgewässer und eine Trockenmauer errichtet. Es gibt Variationen bei den Wasserrinnen: in den meisten Fällen verwenden wir Dachrinnen aus PE oder V-förmige Rinnen aus Stahl. Wir hatten vor, auch mit Rinnen aus U-förmig ausgehöhlten Nadelholzstämmen zu arbeiten: das scheint nach ersten Versuchen möglich, wir wollen aber erst noch Erfahrungen damit gewinnen, bevor wir sie vielleicht später einsetzen; die Holzrinnen hätten den Vorteil, dass sie einen Teil des durchfließenden Wassers aufnehmen und so noch besser eine feuchte Umgebung herbeiführen. Die Wasserrinnen decken wir ab, um ein Mosaik an unterschiedlich feuchten Hohlräumen als Angebot an die Amphibien zu schaffen und die Rinnen vor unbeabsichtigter Zerstrung zu schützen: als Material zur Bedeckung verwenden wir teils flache Kalksteine und teils halbierte und ausgehöhlte Baumstämme.
  • Die Temporärbecken versehen wir mit einem unteren und einem oberen Auslaufhahn (einfache Hähne, wie sie für Regentonnen verwendet werden); der untere Auslaufhahn liegt einige Centimeter über dem Boden, so dass immer etwas Feuchte im Temporärbecken verbleibt, was die Binsen, die wir dort einsetzen, benötigen. Der obere Auslaufhahn ermöglicht ein Weiterleiten von überschüssigem Regenwasser in die unterliegenden Teichbecken.
  • Ein technisches Problem ist der Schutz des Bereiches um die unteren und oberen Auslaufhähne: es hat sich gezeigt, dass Holz hier am geeignetsten ist, sowohl von innen als auch von außen.
  • Der Übergang der Wasserrinne zum Aufenthaltsgewässer wurde teils mit ein oder zwei Dachziegeln o.ä. gestaltet und mit Holz überbaut, so dass der Wasserstrom am Übergang etwas verbreitert ist, die Rinne von oben geschützt ist und diverse Versteckmöglichkeiten entstehen.
  • Die Verbindung vom Überlauf der Regentonne zum obersten Temporärbecken wird mit einem 25mm Verlegeschlauch unter der Erdoberfläche realisiert; das Wasser fließt aufgrund des Gefälles von selbst.
  • Im Bereich neben und unter den Temporärbecken und Wasserrinnen sowie am Rand (auch unterirdisch) der Aufenthaltsgewässer haben wir viel Biomaterial in Form von Stämmen und Ästen eingebracht, möglichst in Kombination mit Erde und Steinen, so dass Hohlräume entstehen und - z.B. entlang von schräg eingelegten Stämmen oder durch Spalten in Schotterhaufen - von oben zugänglich sind; durch den Anteil an Holz erhoffen wir uns auch ein günstiges Bodenklima: (a) feuchter aufgrund des Wasserhaltevermögens von Totholz und den sie besiedelnen Pilzen und (b) im Winter aufgrund der Abbauprozesse im Holz wärmer als die Umgebung, was u.a. wechselwarmen Tieren, wozu Amphibien und Reptilien gehören, eine angenehmere Umgebung schaffen kann.
  • Der Ort für das Aufenthaltsgewässer wurde so gewählt, dass im Süden schattenspendende Bäume/Sträucher stehen, um Wasserverluste durch Verdunstung zu vermindern; die überwiegenden Wasserverluste durch Verdunstung gibt es bekanntlich in den Mittagsstunden, wenn die Sonne im Süden steht. In den Fällen, wo ein Ort keine solche Möglichkeit bietet, wurde möglichst im Süden des Aufenthaltsgewässers ein Baum oder Strauch gepflanzt: je nach Grösse der verfügbaren Dachfläche und damit dem Wasserangebot ist das aber mehr oder weniger wichtig. Die Temporärgewässer werden so angelegt, dass sie möglichst viel Sonnenlicht/wenig Schatten haben und möglichst eine vegetationsarme Zone im Bereich von ungefähr 40cm rund um das Becken.
  • Es wird, in verschiedenen Konstellationen, im Bereich der Temporär- und der Aufenthaltsbecken, versucht Sonnplätze für die Schlingnatter zu schaffen.