Ausblick

Bei der Umsetzung versuchten wir, optimale Bedingungen für die geförderten Reptilien und Amphibien herzustellen. Die Tiere werden aber letztlich selbst entscheiden, ob ihnen diese Maßnahmen zusagen. Die Schlingnatter ist wahrscheinlich am Tüllinger Berg bereits vorhanden. Die Gelbbauchunke war offenbar bis Anfang 2000 vorhanden, ist aber seither nach unseren Informationen nicht mehr gesichtet worden, muss also erst wieder zuwandern.

 

Nach Projektende (angestrebt: 1.Februar 2020) werden wir einen Termin mit allen Gartenbesitzern einberufen, bei dem wir die Wartung und Pflege der Teichkomplexe durchsprechen: grundsätzlich lassen wir die Temporärbecken bis kommenden April geleert (heisst untere Auslaufhähne offen); im April werden durch die Grundstücksbesitzer/Pächter die unteren Auslaufhähne geschlossen und so füllen sich durch Regenfälle bis ungefähr Anfang/Mitte Mai die Temporärbecken. Dann ist die Frage, ob bereits Gelbbauchunken angewandert sind, die dort dort laichen.

 

Eine schnelle Zuwanderung von Gelbbauchunken funktioniert dann, wenn die nächstgelegenen Unkenpopulationen nicht mehr als 300m entfernt sind; dies ist aber ungewiss. Unabhängig von der Besiedlung durch Gelbbauchunken werden wir prüfen, ob sich in den Temporärgewässern Molche oder andere Fressfeinde der Unkenquappen einstellen: falls ja, müssen wir die Regeln für die Bewirtschaftung anpassen (z.B. zwischenzeitlich auch im Frühsommer das Wasser ablassen).

 

Interessant wird auch sein, wie sich die Aufenthaltsgewässer entwickeln.

 

Wir überlegen noch, ob wir spezielle Methoden einsetzen wollen, um Schlingnattern nachzuweisen: vielleicht verzichten wir im ersten Jahr darauf und setzen auf Beobachtungen der Gartenbesitzer/-pächter. Das muss noch entschieden werden. Wir beabsichtigen generell, die Entwicklung zu beobachten und möglichst zu dokumentieren; dazu werden wir voraussichtlich einen allen Gartenbesitzern/-pächtern zugänglichen Cloudspeicher verwenden.

 

Besondere Beobachtungen können dann der Öffentlichkeit mittels der Projektwebseite zugänglich gemacht werden.

 

Es gibt etliche Fragestellungen, die u.a. auch Thema der Dokumentation sein werden:

 

  • Wie rasch erfolgt die Besiedelung welcher Teichkomplexe und von welchen Tieren werden sie zuerst besiedelt?
  • Funktioniert die Wasserversorgung wie vorgesehen und funktioniert sie auch in längeren Trockenphasen?
  • Durch welche Maßnahmen können wir im Aufenthaltsbecken über die Zeit eine möglichst große Strukturvielfalt herstellen und beibehalten?
  • Liegen die Teichkomplexe nahe genug beieinander um die Wanderung der Amphibien zwischen ihnen zu erlauben?
  • Wie bewähren sich die verschiedenen Konstruktionsvarianten (verschiedene Varianten von Trockenmauern, Fernhalten von Vegetation mit Steingrus/Schotterflächen, Abdeckung der Rinnen mit Stein/Holz, Einsatz von Holz/organischem Material unter der Erdoberfläche um das Aufenthaltsbecken herum, unter den Wasserrinnen etc.)?
  • Welche unvorhergesehenen Pflegemaßnahmen kommen noch hinzu?
  • Wie fügen sich die Teichkomplexe in die Umgebung ein?
  • Wie werden die Trockenmauern angenommen?